Kanton Neuenburg: QR-Code-Betrug mit gefälschten Bankanrufen – hoher Schaden
Seit Ende 2023 sind im Kanton fast ein Dutzend Personen Opfer eines QR-Code-Betrugs geworden – der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 150’000 Franken.
Die Täter geben sich am Telefon als Bankberater aus und verleiten ihre Opfer dazu, einen präparierten QR-Code zu scannen, was ihnen direkten Zugriff auf deren Bankkonten verschafft. Die Polizei ruft zur Vorsicht auf.
Die Betrugsmasche
Der Erstkontakt erfolgt telefonisch über eine gefälschte Schweizer Nummer (sogenanntes „Spoofing“). Die Anrufenden geben sich als Mitarbeitende des Kundendienstes einer Bank aus. Mit überzeugendem Auftreten und unter Druck erzeugen sie ein Gefühl der Dringlichkeit – etwa mit dem Hinweis, es habe verdächtige Aktivitäten auf dem Konto oder der Kreditkarte gegeben.
Während des Gesprächs versuchen sie, vertrauliche Informationen wie Vertragsnummern oder E-Banking-Zugangsdaten zu erhalten – teils unterstützt durch Phishing-Mails. Sobald sie über die nötigen Angaben verfügen, generieren sie einen QR-Code und fordern das Opfer auf, diesen mit der Authentifizierungs-App der Bank zu scannen. Allein dieser Schritt verschafft den Tätern Zugriff auf das Konto, das sie anschliessend leerräumen.
Besonders betroffen scheint die UBS. Seit Jahresbeginn wurden bereits mehrere Fälle gemeldet – mit Einzelschäden von über 150’000 Franken.
Empfehlungen der Polizei
- Lehnen Sie Anrufe ab, auch wenn sie dringlich oder alarmierend wirken.
- Geben Sie niemals vertrauliche Informationen am Telefon preis – keine Bank wird das je von Ihnen verlangen.
- Bei Unsicherheit: Legen Sie auf und rufen Sie Ihre Bank oder Ihre persönliche Beratungsperson selbst an.
- Banken kommunizieren nicht über WhatsApp.
- Scannen Sie niemals QR-Codes unter Zeitdruck – weder per E-Mail, SMS noch am Telefon wird Ihre Bank so etwas verlangen.
- Wenn Sie feststellen, dass Sie Opfer wurden: Lassen Sie Ihr Konto sofort sperren, fordern Sie bei der Bank eine Rückbuchung an.
- Erstatten Sie schnellstmöglich Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.
Quelle: Kantonspolizei Neuenburg
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